Pressebericht, Thüringer Allgemeine, 25.01.2019
Büro Quaas stellte den städtebaulichen Rahmenplan für den Ortskern von Ehringsdorf und das Brauereigelände vor
Oberweimar/Ehringsdorf. Auf großes Interesse ist die Vorstellung des Städtebaulichen Rahmenplans für den Ortskern von Ehringsdorf gestoßen. Der kleine Saal im Vereinshaus zur Linde war voll besetzt, als der Ortschaftsrat zur öffentlichen Vorstellung der Pläne geladen hatte.
Kernidee der Rahmenplanung ist die Verkleinerung der Verkehrsflächen. So sollen Ziegelgraben und Ziegelberg Richtung Anger in eine nur noch 5,50 Meter breite Straße münden, die eine deutlich abgegrenzte Fahrbahn hat. Statt dessen entsteht vor dem
Wirtschaftshof des Vereinshauses eine befestigte Multifunktionsfläche, die nicht mehr zur Fahrbahn gehört und auch nicht für Parkplätze nutzbar ist. Vier Bäume – zwei auf der Seite des Vereinshauses und zwei auf der Seite der Bushaltestelle – geben diesem kleinen Platz ein Blätterdach. Auch die Fortführung der Fahrbahn in Richtung Kippergasse soll auf 5,50 Meter Breite begrenzt werden. Das lässt zugleich die Grünfläche vor der Kirche wachsen.
All das gilt allerdings allein im Grundsatz. Im Detail kann eine Umgestaltung auch anders ausgeführt werden. Denn der Rahmenplan ist tatsächlich nur ein maßstabsetzender Rahmen und für konkrete Bauvorhaben nicht verbindlich. Das gilt auch für die Bebauung eines Teils des Brauereigeländes im ehemaligen Rittergut. Die von Quaas hier angeordneten neuen Gebäude sind nur ein Beispiel und für den Bauherrn nicht verbindlich. Berufen kann dieser sich allerdings auf die straßennahe Bebauung im Rahmenplan.
Ein Bebauungsplan für das Bauvorhaben, das eine Rahmenplanung erst wieder aktuell werden ließ, ist laut Stadtverwaltung nicht vorgesehen. Man gehe nach den Gesprächen mit dem Investor „von einem Konsenzverfahren aus“.
Kritische Nachfragen zu Verkehrslösungen und der amtlich festgesetzten Hochwasserlinie zeigten, dass Alltagserfahrungen der Ehringsdorfer nicht überall mit dem amtlichen Handeln übereinstimmen. Dieser Konflikt könne allerdings nicht über die Rahmenplanung gelöst werden, hörten die Anwesenden.
„Die Ehringsdorfer wünschen sich eine Ortsmitte, die zu Geselligkeit und Begegnung von Jung und Alt im Ortsteil einlädt“, so Ortteilrätin Ines Bolle. Sie sieht im Gegensatz zum teilweise skeptischen Ortsteilbürgermeister Kraass das Gros dessen berücksichtigt, was die Einwohner sich vorab wünschten.
Autor: Michael Baar