Ortsteilbürgermeisterin Ines Bolle hatte jetzt auf die Grünfläche zu Füßen der Wohnblöcke im Dichterweg zu einer Ortsteilsprechstunde eingeladen. Sie regte an, gemeinsam über eine Gestaltung dieser städtischen Wiese nachzudenken. Speziell Roll- oder Ballspielflächen fehlen im Ortsteil, Angebote für Jugendliche im allgemeinen sowieso. Hier wäre ein guter Platz dafür. Der Ortsteilrat hatte letztes Jahr beschlossen, aus seinem Budget Mittel beizusteuern. Die Pläne stießen jedoch bereits damals bei Anwohnern auf Kritik.
Auch die etwa 25 Besucher der Sprechstunde forderten, die Wiese unverändert zu belassen. Die Ortsteilbürgermeisterin hatte viele alternative Ideen für Bewegung und Fitnessaktivitäten für alle Generationen mitgebracht, jedoch wurde ihr Wunsch, darüber zu sprechen, abgelehnt. Die Anwesenden machten unmissverständlich klar, dass sie hier keine solche Maßnahme wünschen.
„Anfänglich haben wir hier einen Bolzplatz gesehen, wir hatten den Gedanken aber vorsichtig formuliert – das ist erstmal vom Tisch. Inzwischen dachte der Ortsteilrat über ein generationsübergreifendes Angebot nach und hatte sich über ähnliche Projekte in anderen Ortsteilen und in näherer Umgebung informiert. Da gibt es wirklich spannende Sachen. Keinesfalls möchten wir hier jedoch gegen die Interessen der Anwohner handeln, uns ist eine Akzeptanz der Maßnahme im Wohngebiet wichtig. Ich werde bei den zuständigen Ämtern eine breitere Umfrage und Beteiligung anregen, dass wir eine repräsentative Aussage erhalten, ob – und was – hier gewünscht ist. Die Wiese als solches ist schön und erhaltenenswert, das steht außer Frage. Und wir sprechen hier auch nicht von einer flächendeckenden Anlage, sondern von einem naturnah gehaltenen Angebot, was sich in die Umgebung integriert“, fasst Ines Bolle den Stand zusammen.
Gesprochen wurde noch über die Pflege der Wiese, die öfter gemäht werden sollte, über Bänke, die hier gewünscht werden, über die Treppe vom Dichterweg zum Ilmpark, wo Geländer ergänzt werden sollten und eine Beleuchtung als sinnvoll erachtet wird. Eine Barrierefreiheit schätzen die meisten der Anwesenden als nötig, aber als wohl unrealisierbar ein. Auch über die Verkehrsverhältnisse im Quartier äußerten sich viele unzufrieden, besonders die Parksituation verärgert. Ebenfalls der Winterdienst muss künftig verbessert werden. Die Ortsteilbürgermeisterin nahm alles zur Bearbeitung in ihr Büro mit.
Leider konnten wir bei der gut besuchten Sprechstunde trotz Öffentlichkeit des Termins keine Fotos machen.
Dank an den Stellv. Ortsteilbürgermeister Gerhard Diez und Ortsteilrat Günter Zimmermann, die wieder Bänke und Stühle zur Verfügung gestellt haben.
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Text und Bild: Ines Bolle