Am 22. September 2021 fand die diesjährige Einwohnerversammlung des Oberbürgermeisters Peter Kleine an frischer Luft und inmitten des Fußballtrainings im Stadion am Lindenberg statt. Laut Hauptsatzung der Stadt Weimar und Thüringer Kommunalordnung ist er einmal im Jahr verpflichtet, in den Ortsteilen Weimars ein Angebot der Information an die Einwohner/innen zu machen. Die Tagesordnung wird in der Regel mit der Ortsteilbürgermeisterin abgestimmt. Diese wiederum hatte vorher den Ortsteilrat einbezogen.
Dieses Mal ging es um:
- Geschwindigkeitsmessungen
- Stand Verkehrliche Neuordnung Plan
- Schulneubau Am Hartwege
- Neugestaltung Spielplätze am Dichterweg und Ehringsdorfer Anger
- Grünflächen und Blühinseln
- Naturschutz im Ortsteil – Brauereiteiche, Quellen, Schanzengraben
- 100-Jahr-Feier Eingemeindung
- Fragen der Einwohner
(Wie es hier wieder zum Punkt „Geschwindigkeitsmessungen“ kam, konnte selbst der Oberbürgermeister nicht sagen, definitiv war das kein Wunsch der Ortsteilbürgermeisterin. Dafür hatten wir die aktuellen Bauprojekte alle auf dem Plan, darauf ging der OB nur am Rande ein.)
Dieses Mal war genügend Zeit, mit dem Oberbürgermeister direkt in die Diskussion zu gehen. Das haben auch einige anwesende Bürgerinnen und Bürger genutzt. Ein stiller Protest der Bürgerinitiative für den Erhalt des Merketals flankierte die Veranstaltung: mit ihren Transparenten machten Sie auf ihre Haltung aufmerksam. Der Ortsteilrat hatte dazu bereits eine Stellungnahme abgegeben. Sie können sie hier nachlesen.
Die Presseberichte
Einwohnertreffen für Ortsteil am Weimarer Lindenberg
Pressebericht, Thüringer Allgemeine, 17.09.2021
Versammlung der Stadt mit Bewohnern von Oberweimar-Ehringsdorf findet am 22. September im Stadion an der Jenaer Straße statt.
An einem ungewöhnlichen Freiluftort findet die Einwohnerversammlung für Oberweimar-Ehringsdorf am Mittwoch, 22. September, ab 18 Uhr statt: im Tribünenbereich des Lindenberg-Stadions. Dabei geht es mit Stadtvertretern um Tempo-Messungen, die verkehrliche Neuordnung Am Plan und den Sachstand beim Schulneubau Am Hartwege. Zudem stehen die Neugestaltung der Spielplätze Dichterweg und Anger, Grünflächen und Blühinseln, Naturschutz und die Feier zum 100-Jährigen der Eingemeindung auf dem Programm.
Doppelte Kritik schon vor dem Start der Versammlung für Oberweimar-Ehringsdorf
Pressebericht, Thüringer Allgemeine, 24.09.2021
Die Einwohnerversammlung für Oberweimar-Ehringsdorf fand auf der Lindenberg-Tribüne statt.
Doppelte Kritik erntete die Stadtverwaltung am Mittwoch, noch ehe bei der Einwohnerversammlung für Oberweimar-Ehringsdorf das erste Wort zur Tagesordnung fiel: Empfangen wurde sie mit Transparenten von Gegnern der Merketal-Bebauung, die gar nicht auf der Tagesordnung stand. Missfallen äußerten einige der rund 55 Teilnehmer am Ort des Treffens. Es fand kurzfristig pandemiebedingt im zugigen Freien auf der Tribüne des Lindenberg-Sportplatzes statt, während nebenan trainiert wurde.
Positiv bewertete Ortsteilbürgermeisterin Ines Bolle (Bündnis/Grüne), dass es für die Bürger Aussagen zur künftigen Verkehrssicherheit am Nadelöhr Plan in Oberweimar gab. Auch wenn dafür bisher kein Planungsbüro gefunden werden konnte, strebe die Stadt an der Waldorfschule weiter mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger an. Versichert wurde, dass dazu später eine Bürgerbeteiligung stattfindet.
Der Schulneubau Am Hartwege hingegen geht erst im Januar und damit deutlich später als geplant in die Abriss-Phase, hieß es Mittwoch. Hintergrund seien aufwendige Vorbereitungen wie das Anlegen einer Baustraße. Anwohnern wurde die Sorge genommen, dass sich nach der Fertigstellung die Verkehrssituation vor allem durch „Eltern-Taxis“ weiter verschlechtert. Künftig würden nur noch rund 380 statt der bisher 500 Schüler dort unterrichtet.
Oberweimar-Ehringsdorf blüht auf
Pressebericht, Thüringer Allgemeine, 24.09.2021
Die fertige Neupflanzung an der Bodelschwinghstraße bekommt Nachahmer. Amtsleiter weist bei Versammlung Kritik zurück.
Im Rahmen der Aktion „Weimar brummt“ soll auch Oberweimar-Ehringsdorf aufblühen. Zuerst waren entlang der Bodelschwinghstraße Pflanzflächen neu gestaltet worden. Der Kommunalservice und die Firma Landschaftsbau Montag aus Erfurt haben gegenüber vom Nahkauf die straßenbegleitenden, artenarmen und unansehnlichen Gehölzpflanzungen durch eine artenreiche Staudenpflanzung ersetzt. Die Mischung „Veitshöchheimer Blütenzauber“ biete ein arten- und farbenreiches Bild über die gesamte Vegetationsperiode. Der Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr. Die weiteren Flächen entlang der Straße sollen in den kommenden Jahren nach und nach ebenso bepflanzt werden.
Die Maßnahme erntete bei der Einwohnerversammlung am Mittwoch nicht nur Zustimmung. Kritiker monierten, dass dort kein Rindenmulch, sondern Granitsplitt verwendet wurde, der an die verpönten Steingärten erinnere. Garten- und Friedrichsamtleiter Marc Friedrich widersprach: Das Material sorge dafür, dass weniger Wasser verdunste und mehr für die Pflanzen bleibe. Granitsplitt habe sich in Weimar bereits am Bauhausmuseum bewährt und werde nach und nach von den Pflanzen überdeckt.
Die Chancen stehen gut, dass zudem eine Blühinsel An der Hart entsteht, sagte Ortsteilbürgermeisterin Ines Bolle (Bündnis-Grüne) nach der Versammlung. Der Ortsteilrat habe das an der Gabelung Richtung Siedlersfreud auf einem bisher ungepflegten Gelände vorgehabt, die Pläne dann aber aus Kostengründen verworfen. Die Stadt habe am Mittwoch indes zugesagt, die Hälfte der Kosten zu übernehmen.
Thematisiert wurde am Mittwoch auch der Naturschutz im Ortsteil, wozu unter anderem die Sanierung der Brauereiteiche abgeschlossen werden konnte. Da es sich um ein Naturschutzgebiet handele, verbiete sich dort das Eislaufen im Winter, betonte Ines Bolle. Sie appellierte zudem an die Ortsteilbewohner, die Quellen nicht durch falsche Nutzung zu verschmutzen. Dazu zähle das Planschen von Menschen ebenso wie von Hunden.
Beim Thema Spielplätze sicherte die Stadt zu, dass der neu gestaltete am Dichterweg noch zwei Bänke erhält. Dafür hatte der Ortsteil bereits die Sparkasse Mittelthüringen als Sponsor gewonnen, sodass deren Bänke nun an einen anderen Platz kommen. Das Geldinstitut beteiligt sich mit einer kleinen Sitzgruppe auch an der Spielplatz-Neugestaltung am Ehringsdorfer Anger. Dazu sollen demnächst die Ergebnisse der Beteiligungsprojektes vorgestellt werden, an dem Kinder mitgewirkt hatten.