Pressemitteilung, Ortsteilrat Oberweimar-Ehringsdorf, 07.06.2020
Der Ortsteilrat Oberweimar-Ehringsdorf hält es für dringend notwendig, die geplante Sperrung des Ilmtalradwegs im Rahmen der Baumaßnahme Regenrückhaltebecken für drei Jahre abzuwenden. Dieser touristisch bedeutsame Fernradweg, der auch den größten Ortsteil Weimars mit immerhin 3 km Strecke durchzieht, ist eine wichtige Anbindung und Lebensader zwischen dem angrenzenden Weimarer Land und Weimars reicher Museums- und Parklandschaft. [responsivevoice_button voice=“Deutsch Male“ responsivevoice_button buttontext=“Beitrag vorlesen“]
Er verbindet attraktive Sehenswürdigkeiten miteinander – viele Radreisende nehmen das Fahrrad gerne für die Durchwegung vom Geotop am Travertinsteinbruch mit seiner Fischerwand – mit einem Abstecher zum Van de Velde Haus – vorbei am Bienenmuseum zum Haus am Horn weiter zum Goethe Gartenhaus bis letztlich nach Tiefurt oder gar zum Wielandgut Oßmannstedt in Anspruch. Viele unserer Einrichtungen und Unternehmen profitieren von der Gegebenheit des Fahrradweges, er sichert das Zusammenspiel verschiedener lokaler Akteure, wie z.B. die Weimar Touristinfo und die GRÜNE LIGA mit ihrem Fahrradverleih, und die gerade durch die Coronakrise aktuell eh geschwächten Anbieter in Gastronomie und Hotellerie, ab – sie alle sind vom Erhalt der Durchlässigkeit des Radweges abhängig.
„Noch viel wichtiger jedoch ist die Sicherheit der Schulkinder,“ so Ines Bolle, amtierende Ortsteilbürgermeisterin. „Am Standort Oberweimar-Ehringsdorf sind mehrere Profil-Schulen, deren Einzugsgebiet teilweise weit über die Ortsteilgrenzen hinaus reicht. Durch die Benutzung des Ilmtalradweges haben die Kinder einen geschützten Schulweg. Dies würde sich mit einer Sperrung für viele ändern, das können wir nicht zulassen!“
Auch Freizeitsportler und Erholung Suchende würden grobe Einschnitte in ihren Routen durch den grünen Korridor Weimars hinnehmen müssen.
Zudem sind in den letzten Jahren im Ortsteil, nicht zuletzt durch die Maßnahme Straßenbegleitender Radweg Taubacher Straße, immer mehr Leute aufs Fahrrad umgestiegen, um zur Arbeit und zum Einkauf zu fahren. Erstmalig ruft der Ortsteilrat dieses Jahr auch auf, am Stadtradeln für den Ortsteil teilzunehmen.
Der Ortsteilrat bittet die Stadtspitze dringend, nochmals verträgliche Alternativen für alle diese Zielgruppen zu prüfen. „Wir betonen ausdrücklich, dass wir die Baumaßnahme für eine saubere Ilm sehr befürworten, für uns aber die beabsichtigte Umleitung über sehr verkehrsreiche Straßen und mit einer schlecht befahrbaren Steilstrecke keine akzeptable Alternative für diesen Radweg darstellt. Bei einem Bauvolumen dieser Größe muss es möglich sein, vor allem den jüngsten Nutzern des klimafreundlichsten Fahrzeugs eine sichere Verkehrsführung anzubieten“, gibt Ines Bolle die Haltung des Ortsteilrates zur Kenntnis.
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